Interessiert an den anderen Teilen?

Mein spannendes E-Auto

Hier die Hörversion und der Beitrag auf Youtube

Ein Erfahrungsbericht für alle über 1 Jahr mit dem ersten Elektroauto.

Nachdem ich ein Jahr mit meinem ersten E-Auto verbracht habe, fasse ich hier meine Erlebnisse und Erfahrungen in diesem dreiteiligen geprüften Bericht für Euch zusammen.

Teil 1: Die Anschaffung und die E-Auto Förderungen

Die Grundsatzfrage zum E-Auto

Ich habe einige Zeit mit mir gerungen bei diesem Thema E-Autos. Wie viele andere war ich unwissend, hatte keinen Bezug zum Thema und zu wenig Ahnung davon. 

Dann jedoch haben mich drei Gründe dazu bewogen, dieses Thema in Angriff zu nehmen.

Erstens ist das Umweltbewusstsein wichtig.

Ich weiß, es wird mir wahrscheinlich von vielen Kritikern entgegengehalten, dass die Produktion von Elektroautos auch natürliche Ressourcen verbraucht. Das ist mir bewusst.

Aber es kann für mich kein stimmiges Argument sein, wieder einen Verbrenner anzuschaffen.

Wenn ich das Elektrofahrzeug pflege, es in einem angemessenen Zeitrahmen verwende, zeigt sich meiner Meinung nach schon rein rechnerisch der Mehrwert für die Umwelt durch E-Autos mit der Zeit.

Außerdem will ich keine Zeit damit verbringen, bei immer teurer werdenden endlichen Arrangements zu bleiben, mit der Hoffnung auf bessere Lösungen für 2024 oder die weitere Zukunft.

Ich bin überzeugt, in die Zukunft investieren heißt, sie auch mitzugestalten. 

Zum Zweiten ist da meine immer vorhandene Technikbegeisterung. 

Ich bin Neuerungen gegenüber sehr aufgeschlossen. Ich probiere gern alles aus, was neu in den Marktbereich kommt. Das werde ich nie lassen können.

Es startete in der Jugend mit der Begeisterung für Computerhardware, ging über meine ersten Schritte online weiter und hat sich durch meine lange Tätigkeit in der Automobilbranche weiter fortgesetzt. 

Zuletzt sind da die reinen Kosten.

Das Elektroauto ist sparsamer schon beim Verbrauch. Ich kann damit meine laufenden Kosten viel besser steuern und bin unabhängig von ständig wechselnden Spritpreisen.

Weiter ist da die Förderung für E-Autos. Von den kommenden massiven Preiserhöhungen bei fossilen Brennstoffen mal abgesehen. Einsparung beinhaltet für mich absehbare Kostenvermeidung.

Der Kauf des Elektroautos 

Vor dem Kauf bzw. dem Leasing stand natürlich die intensive Recherche, danach das Probefahren. Das habe ich mit mehreren Modellen verschiedener Hersteller probiert. Ich fand aber nirgendwo das, was ich gesucht habe. Mich sprach kein Fahrzeug direkt an. 

Kein E-Auto, das ich getestet habe, erfüllte in diesem Moment alle meine Anforderungen. 

Ob es die Reichweite war oder die Lufthoheit (Ich benötige bei meiner Körpergröße Kopffreiheit, um zu verhindern, direkt unter dem Dach zu hängen und mich unwohl zu fühlen.), der Preis oder die Lieferzeit für Elektroautos (Lieferzeiten im Bereich von über einem Jahr waren mir definitiv zu lang für ein E-Auto).

Am Schluss war es tatsächlich der Zufall, der mich zu einer Entscheidung veranlasst hat, die nur auf mein Bauchgefühl zurückzuführen ist.

Ich hatte gerade 2 Fahrzeuge in die engere Auswahl genommen, stand also kurz vor der Entscheidung, als plötzlich unter den E-Autos das dritte auf meinem Radar auftauchte.

Ich las im Internet einen Bericht über mein neues Fahrzeug, das bislang nicht in Europa verfügbar war, aber in den nächsten Monaten kommen sollte. 

Ich recherchierte genauer, meine Neugier war geweckt. 

Ich fand das Auto von außen optisch sofort super. Die Reichweite stimmte. Von innen sah es auch für mich wunderbar aus und es bot in einem großen Paket alles, was ich an Ausstattung geplant hatte. Die Lieferzeit war mit 6 Monaten bei Einführung angegeben.

Später stieß ich durch eine Empfehlung auf die Seite eines Händlers, der sich größere Kontingente des neuen Fahrzeuges beim Hersteller gesichert hatte und die vordefinierten Fahrzeuge zum Vorabverkauf anbot.

Ich bin schon seit einigen Jahren mit Leasing unterwegs, da ich keine so großen Summen mehr für Fahrzeuge ausgeben und mich nicht lange an Finanzierungen binden will.

Ich fragte also das Leasing an. Das Angebot habe ich zeitnah erhalten. Jetzt stand ich vor einer für mich bisher nie dagewesenen Frage und das brachte mich schon ins Grübeln.

Soll ich ein Fahrzeug bestellen, dass ich nirgendwo sehen kann? Nicht Probefahren kann? Dass es bislang nicht auf dem Markt in Europa gibt?

  • Was ist, wenn es mir in der Realität dann doch nicht gefällt? 
  • Wenn es mir ständig mit seinen technischen Kinderkrankheiten Probleme bereitet?
  • Wenn ich die Einsparpotenziale, z. B. den Umweltbonus für meine Planung, doch nicht so erhalten kann wie gedacht?

Der Händler hatte mir beim ersten Kontakt bereits mitgeteilt, dass er nicht mehr viele Fahrzeuge zur Verfügung hatte. Ich könne nur noch aus zwei Farben wählen. Trotzdem habe ich mir die für mich nötige Zeit gelassen und alles noch einmal in Ruhe überdacht.

Meine Entscheidung blieb aber schließlich die, die ich im Bauch ab dem ersten Moment schon getroffen hatte.

Also bestellte ich das Fahrzeug und unterschrieb die Verträge.

Mein Bauchgefühl hatte vorher schon „Ja“ gesagt, als ich die ersten Bilder des Autos gesehen hatte. Mir gefiel es einfach total, wie gesagt, schon gleich auf den ersten Blick.

Damit hatte ich mir zum ersten Mal in meinem Leben ein Auto nur fernmündlich mit der Basis von Bildern und Videos bestellt. Ich war gespannt, was auf mich zukommen würde.

Die Förderungen

Bevor ich im nächsten Teil zur Abholung mit den ersten gefahrenen Kilometern komme, will ich noch wichtige Informationen über die vorhandenen Förderungen und Vorteile sagen.

Sicher ist es korrekt, dass die BAFA-Förderung für Elektroautos durch den Umweltbonus in Deutschland seit dem 18.12.2023 eingestellt wurde. Ich hatte zwar das Glück, einer der letzten im Jahr 2023 zu sein, der die Förderung für Elektroautos noch bekommen hat. Sie war dadurch Teil meiner Kostenkalkulation. 

Wie hoch war der Umweltbonus, genauer gesagt wie hoch ist die BAFA-Förderung für ein Elektroauto gewesen?

Das Instrument hatte sich zusammengesetzt aus dem Bundesanteil beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle zu einer Hälfte, die Hersteller trugen die andere Hälfte für den Umweltbonus bei.

In Spitzenzeiten waren es bis 6.000 Euro pro Fahrzeug. Ursprünglich war der Umweltbonus bis Ende 2025 geplant. Der staatliche Anteil wurde finanziert durch den Klima- und Transformationsfonds.

Leider lief diese Förderung aber nach meiner Meinung etwas ruckartig aus. Sicherlich wurde die Maßnahme häufiger als gedacht verwendet, aber es in dieser Weise und diesem Tempo zu beenden empfand ich falsch. (1)

Heute gibt es die Prämie im Ausland teilweise noch, z. B. in Frankreich. Aber in anderen Ländern war eine Förderung für das Auto auch aktiv und ist es mittlerweile nicht mehr. Wir sind also nicht die Einzigen.

Es gibt aber andere Formen der Förderung von Elektromobilität, die es in Deutschland gibt. Wer seine Entscheidung allein vom Umweltbonus abhängig macht, greift zu kurz, nach meiner Ansicht.

Wie läuft die E-Auto-Förderung 2024 in Deutschland?

Mir hatte beispielsweise niemand kommuniziert, dass es die sogenannte THG-Prämie gibt. (2)

Die Bezeichnung THG-Prämie wird verwendet als Kurzform für die Treibhausgas-Minderungs-Prämie.

Praktisch bedeutet das, dass Du die Menge an CO₂, die Du NICHT in die Umwelt abgibst, am Markt gegen einen Euro-Betrag verkaufen kannst.

Prämien berechtigt sind alle Halter von vollelektrischen Fahrzeugen. Das schließt beispielsweise auch mein geleastes Auto mit ein, da ich als Halter im Fahrzeugschein eingetragen bin.

Damit Du die Beantragung der Prämie beim Umweltbundesamt bzw. den Verkauf der Zertifikate am Markt nicht selbst organisieren musst, gibt es mehrere Anbieter, die das für Dich übernehmen. Sie behalten für diesen Service einen Anteil der Prämie, z. B. für das Jahr 2024, ein. Hier kommen durchaus mehrere hundert Euro zusammen, je nach Fahrzeug. 

Diese Prämie für Elektroautos ist auf mehrere Jahre angelegt. Nach den Informationen, die ich Stand jetzt im Juli 2024 vorliegen habe, bis mindestens 2030. Also noch 6–7 Jahre mindestens mit einer jährlichen Prämie.

Tipp: Ich prüfe die Angebote der Anbieter jährlich neu. Danach schließe ich dort ab, wo ich prozentual die höchste Euro-Prämie bekomme, da der Verkauf für den Anbieter eine einfache Transaktion ist. Damit kann man sich jedes Jahr neu umsehen und vergleichen, um das beste Angebot zu erhalten.

Dazu kommen noch weitere Förderungen.

Zunächst natürlich die Förderungen der Hersteller, die auf den Absatz von Elektrofahrzeugen zusätzliche Rabatte geben. Das unterscheidet sich natürlich nach Hersteller und Marktlage.

Aber wenn man die Zahlen vergleicht, ist es ein wichtiger Punkt. Die Hersteller haben einen guten Anteil der weggefallenen Förderung durch den Staat aus Wettbewerbsgründen mit eigenen erhöhten Förderungen ausgeglichen.

Der Staat fördert zusätzlich auch noch in anderer Weise. Einmal direkt und einmal indirekt.

Die direkte Förderung direkt nach dem Kauf ist die Kfz-Steuer. Nach offiziell einsehbaren Informationen sind alle Elektrofahrzeuge, die bis Ende 2025 gekauft (nicht zugelassen) werden, für mindestens 10 Jahre von der Kfz-Steuer befreit. Das gilt ebenso beim Halterwechsel. (3)

Wer die Kfz-Steuer für sein Auto kennt und den Betrag mal maximal 10 Jahre rechnet, kommt auch auf einen interessanten Betrag.

Eine weitere Maßnahme ist die indirekte, die ich an einem Beispiel erkläre.

Du hast ein Elektroauto und Dein Arbeitgeber stellt Dir als Benefit eine kostenfreie oder verbilligte Lademöglichkeit im Geschäft zur Verfügung. 

Da Dein Auto somit nicht zum normalen Marktpreis geladen wird, hast Du steuerlich gesehen einen geldwerten Vorteil gegenüber Anderen. Da Du in Deinem Unternehmen arbeitest, bei dem Dein Arbeitgeber Dir praktisch damit einen Zusatz zu Deinem Arbeitslohn gewährt. Außerdem muss Dein Arbeitgeber Dir auf den abgegebenen Strom als erbrachte Leistung Mehrwertsteuer berechnen.

Diese beiden Punkte, die Mehrwertsteuer sowie der geldwerte Vorteil entfallen aber komplett bis Ende 2030. Und dabei ist es egal, ob das Elektroauto ein Firmenwagen ist oder ob er Dein Privatfahrzeug ist. (4)

Praktisch gesagt: Du gehst morgens arbeiten. Während Du arbeitest, wird Dein Fahrzeug kostenlos/verbilligt wieder aufgeladen, bis Du die Firma wieder verlässt. Du zahlst in dieser Zeit aber weder Mehrwertsteuer noch einen geldwerten Vorteil dafür. Im Anschluss fährst Du nach Arbeitsende einfach mit Deinem Fahrzeug mit vollem Akku ohne zusätzliche Wartezeiten wieder heim.

Diesen Punkt finde ich richtig klasse, denn beide Beteiligten profitieren davon. 

Du hast ein geladenes Fahrzeug und brauchst Dir keine Gedanken zu machen. Zusätzlich profitiert Dein Arbeitgeber davon, dass er bei der Berechnung des CO₂-Fußabdruckes über Dich für Deinen Arbeitsweg CO₂ einspart. (Die Arbeitswege der Mitarbeiter werden für die CO₂-Berechnung mitgezählt, auch wenn sie keinen Firmenwagen haben).

Besonders im Hinblick auf Paris 2050 sind die Einsparpotenziale für die Unternehmen bedeutungsvoll und werden immer wichtiger.

Wichtig ist auch die vergünstigte Pauschalversteuerung für Dienstwagennutzer, die weiterhin von dem Rabatt der Pauschale profitieren können, wenn sie dienstlich ein E-Auto fahren.

Diese sinkt gegenüber dem üblichen 1 % auf 0,25 % bis mindestens Ende 2030. Dienstwagennutzer bekommen somit 75 % Rabatt für ihre Privatnutzung. (5)

Es gab auch noch Förderungen für private Wallboxen. Dieser Fördertopf ist zwar leider mittlerweile verbraucht. Es gibt jedoch durch die steigende Elektromobilität mittlerweile viele Anbieter auf dem Markt, die gute Angebote bei sicheren Lösungen machen.

Zu erwähnen sind zusätzlich die speziellen Förderungen auf Landesebene für Infrastruktur, z. B. für Hausbesitzer. Aber aufgrund der Komplexität kann ich es hier nur erwähnen. Im Bedarfsfall kannst Du es online für Dein Bundesland erfahren.

Es lohnt sich auf jeden Fall, diese ganzen genannten Punkte einzurechnen, wenn man in die Elektromobilität wechseln möchte.

Damit sind wir am Ende des ersten Teils meines Erfahrungsberichtes angekommen und ich bedanke mich sehr für Deine Aufmerksamkeit.

Hier noch der Ausblick zum zweiten Teil:

Im zweiten Teil berichte ich von der Abholung des Fahrzeuges. Du erfährst, wie ich die ersten Kilometer gefahren bin und welche Anfängerfehler ich gemacht habe.

Ich werde Dir berichten über das Thema Aufladung und Reichweiten. Wie ich meine erste Urlaubsreise mit dem Auto gemacht habe, wie es mit Reparaturen und Services aussieht und weitere Informationen zu meinem Fazit der Elektromobilität.

Es geht bald weiter und ich freue mich darauf, Dich dann wieder als Leser beim zweiten Teil zu begrüßen.

Viele Grüße

Florian

Schau Dich um und folge mir

Meine Social Media Präsenz, mein E-Book und Interessantes zu mir

e-auto

Quellenangaben

(1) https://www.bafa.de/DE/Energie/Energieeffizienz/Elektromobilitaet/Neuen_Antrag_stellen/neuen_antrag_stellen.html

(2) https://www.umweltbundesamt.de/themen/verkehr/kraftstoffe-antriebe/vollzug-38-bimschv-anrechnung-von-strom-fuer#anderungen-ab-dem-verpflichtungsjahr-2022

(3) https://www.zoll.de/DE/Fachthemen/Steuern/Verkehrsteuern/Kraftfahrzeugsteuer/Steuerverguenstigungen/Elektrofahrzeuge/elektrofahrzeuge_node.html#:~:text=Dauer%20der%20Steuerbefreiung,1%20KraftStG).

(4) https://www.bundesfinanzministerium.de/Monatsberichte/2020/01/Inhalte/Kapitel-3-Analysen/3-1-steueraenderungen-2020.html

(5) https://www.bundesfinanzministerium.de/Monatsberichte/2019/01/Inhalte/Kapitel-3-Analysen/3-3-steuerliche-aenderungen-2019.html

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen